Stadt Breuberg im Odenwald
Noch bevor man die Stadt Breuberg erreicht, zieht die Burg Breuberg den Blick auf sich. Sie ist Wahrzeichen und Namensgeber der Stadt Breuberg, die anlässlich der Gebietsreform am 01.10.1971 gegründet wurde. Die Stadt Breuberg ist eine relativ kleine Stadt mit knapp 8.000 Einwohnern. Sie setzt sich aus fünf Stadtteilen zusammen die, eingebettet in bewaldeten Tälern, der Stadt einen ländlichen Charakter geben. Auf Schritt und Tritt begegnet man hier Historischem. Breuberg ist aber auch moderner Industriestandort mit Firmen wie der Pirelli Deutschland GmbH und der Andros Deutschland GmbH mit den Marken Odenwald, Bonne Maman, Natreen und Libbys.
Breuberg besitzt eine starke soziale Infrastruktur. So findet man in Breuberg eine Kinderkrippe, vier Kindergärten und eine Kindertagesstätte; zwei Grundschulen, davon eine mit Eingangsstufe und eine integrative Gesamtschule; ein Jugendzentrum, Kinderspielplätze und ein solarbeheiztes Freibad, sowie Sportstätten in jedem Stadtteil. Über 80 Vereine und Organisationen prägen das Bild der gesamten Stadt Breuberg. Ob Angeln, Reiten, Klettern, Kegeln, Musizieren, Singen, Wandern, Schießen… hier ist für wirklich jeden etwas dabei. Kulturelle Angebote, wie z.B. Konzerte, Ausstellungen oder Künstlersymposien sind ebenso Teil des Lebens in Breuberg.
Sandbach
Sandbach ist der größte Stadtteil Breubergs mit Sitz der Verwaltung.
Der Chronik zufolge ist Sandbach die älteste Siedlung des Breuberger Landes. Der Stadtteil wird überragt von einer Kirche auf einem Granitfelsen. Dieser Felsen soll bereits im Jahr 770 eine Kirche getragen haben, die als Mutterkirche der Region anzusehen ist. Sie wurde im Jahre 1445 durch ein anderes Kirchengebäude ersetzt, das schließlich der jetzigen Kirche Platz machen musste. An dieser Stätte befindet sich die Grablege der Grafen zu Wertheim. Das Epitaph Michael III. ist uns erhalten geblieben.
Durch Erlass wurde am 14. Mai 1537 in der Herrschaft Breuberg die Reformation durch die Gräfin Barbara zu Wertheim eingeführt. Erwähnung sollten auch die Rokoko-Stuckdecken des "Löwensteiner Jagdschlößchens" finden, welches heute evangelisches Gemeindehaus ist.
Sandbach blieb bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein reines Ackerbaudorf. Erst die Gründung zweier Gummifabriken zu Beginn des 20. Jahrhunderts machten Sandbach zu einem Industrieort.
Der Reifenbau hat in Sandbach eine lange Tradition. Bereits im Jahr 1903 wurden hier - in den „Veith Werken“ - mit Luft zu befüllende Fahrrad- und Autoreifen hergestellt. Diese Reifen liefen unter der Markenbezeichnung „Veith-Antigleit“. 1964 wurde die Firma in Veith-Pirelli AG umbenannt, da die Mailänder Firma Pirelli S.p.A. 1963 eine Mehrheitsbeteiligung erlangt hatte. 1986 erfolgte der Zukauf der Metzeler Kautschuk GmbH. Seit 2004 firmiert das Werk unter dem Namen Pirelli Deutschland GmbH.
Neustadt
Neustadt, ehemals als Wohnsiedlung für Bedienstete der Burgherren erbaut, entwickelte sich vom 14. Jahrhundert an zu einer befestigten Markt- und Landstadt mit eigener Gerichtsbarkeit. Im Jahr 1378 wurden Neustadt durch Kaiser Karl IV. die Stadtrechte verliehen. Diese Stadtrechte gab die Stadt Neustadt bei der Gründung Breubergs 1971 weiter, so dass sich Breuberg „Stadt“ nennen durfte.
Neustadt ist für seinen historischen Stadtkern bekannt. Neustadt ist für seinen historischen Stadtkern bekannt. Unweit des Marktplatzes befindet sich das Rodensteiner Herrenhaus, ein markantes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1569. Direkt darunter erhebt sich ein, in Deutschland einmaliges, hölzernes Marktkreuz mit den Symbolen des Marktfriedens und der Marktgerichtsbarkeit.
Direkt an der Mümling und am 3-Länder-Radweg Richtung Mömlingen schließt sich die Breuberg-Aue an. Ein Gelände, das der Bürgerstiftung Breuberg zur Entwicklung überlassen wurde. Alle zwei Jahre findet hier das Kunst-Symposium "Stone & Wood" statt. Viele, in diesem Symposien entstandene Skulpturen stehen in der Aue oder am Radweg. Auch die Georg-Ackermann-Schule (Rai-Breitenbach) ist involviert mit einem Labyrinth und der Pflege einer Streuobstwiese. Ebenso finden hier Ferienspielaktionen der Stadtjugendpflege statt. Das Gelände ist bewusst naturbelassen. Ein Teil der Fläche wurde als "Blumenwiese" für heimische Schmetterlinge, Bienen und sonstiges Getier angelegt.
Rai-Breitenbach
Am Fuße des Breubergs liegt jenseits der B 426 der Stadtteil Rai-Breitenbach.
"Raibach" wurde bereits im Jahre 798 in Zusammenhang mit einer Schenkung an das Kloster Lorsch urkundlich erwähnt. Die Kirche des Stadtteils Rai-Breitenbach dürfte aus der Zeit um die Jahrtausendwende stammen. Sie ist demnach das älteste erhaltene Gotteshaus in der Stadt Breuberg. Sehr sehenswert sind die im Chorraum der Kirche befindlichen Fresken aus dem Jahre 1498.
Hainstadt
Hainstadt wurde um das Jahr 800 als "Heimstat" zum ersten Mal geschichtlich erwähnt. Der Weiler Rosenbach mit seiner Mühle und dem Hofgut aus dem Jahre 1624 gehören zu Hainstadt dazu, das bereits durch die über den Breubergsattel führende Römerstraße ein Bindeglied zum Maintal darstellte.
Hainstadt ist heute einer von zwei Stadtteilen Breubergs, in dem noch Landwirtschaftsbetriebe ihren Lebensunterhalt durch Viehzucht- und haltung sowie Ackerbau bestreiten. Weiterhin findet man dort groß angelegte Apfelplantagen, die in keinem anderen Stadtteil zu sehen sind.
Einer von vielen Anziehungspunkten ist der Starkenburger Klettersteig, der als einer der schönsten nördlich der Alpen gilt.
Wald-Amorbach
Wald-Amorbach, der kleinste der Breuberger Stadtteile, liegt etwas abseits, hat aber umgeben von Wiesen und Wäldern seinen ländlichen idyllischen Charakter behalten.
Erstmals tauchte der Name des Stadtteils im Jahre 1286 bei der Erwähnung eines Ritters von "Amerbach" auf. Die heutige Kirche wurde 1741 eingeweiht, hatte aber wohl auch eine Vorgängerkirche, welche 1524 erstmals erwähnt wurde.
Wald-Amorbach betreibt als einziger Stadtteil eine eigene Webseite.
(Text Stadt Breuberg / Fotos: Heinz-Jürgen Menzer, Foto Schwimmbad: Stadt Breuberg)